Hier könnt ihr ein Video sehen, was ich zusammen gestellt habe.
Es zeigt "vorher-Unfall-nachher
http://www.clipfish.de/player.php
Falls der player nicht funtionieren sollte, geht ihr einfach auf www.clipfish.de und gebt unter"suche" steven connor steinke ein. Dort findet ihr dann auch sein Video.
!!! Leider wurden die Videos nun von Clipfish entfernt !!!
Ertrinkungsunfall 2006 und seine Folgen
Es geschah letzten Sommer 2006. Unser Sohn Steven Connor hatte einen Ertrinkungsunfall im Garten meiner Eltern. Wir waren alle dabei und haben es nicht mitbekommen. In einer unbeobachteten Sekunde muss sich Steven über den Pool gelehnt haben und dabei hat er wohl das Gleichgewicht verloren. Als es auf einmal ruhig war, sind wir alle los, um ihn zu suchen. Sein großer Bruder fand ihn regenungslos im Pool und zog ihn da raus. Der Opa gab uns sofort die Anweisung mit der Wiederbelebungsmaßnahme zu beginnen. Hysterisch folgte ich seinen Anweisungen und rief zu meinem Bruder, das er den Notarzt rufen solle. Innerhalb weniger Minuten traf dieser auch ein. Sie fingen ebenfalls sofort mit der Reannimation an. Nach langen 20 Minuten hatte er wieder einen Puls und fing an zu strampeln. Im Krankenwagen wurde er sofort ruhig gestellt. Nachdem der Rettungshubschrauber eingetroffen war, flog der ihn in das Virchow Klinikum Berlin. Dort wurde Steven in ein künstliches Koma versetzt und auf ca. 31 °C runtergekühlt. Steven´s Papa war zu der Zeit in Frankfurt am Main und wußte noch gar nichts von dem ganzen Unglück. Ich saß der Weil schon vor der Intensivstation und wartete auf Info´s. Wie ging es ihm? Was wurde dort mit ihm gemacht und wie wird die Zukunft aussehen??? Fragen über Fragen die man sich in diesen Momenten noch nicht beantworten konnte.
Nach einer ganzen Weile wurde ich dann zu meinem Sohn auf die Intensivstation gelassen. Ich hätte zusammenbrechen können, als ich ihn dort sah. Er hing an so vielen Schläuchen und sah immer noch etwas bläulich und hilflos aus. Jede Mutter wird vielleicht gerade mit mir fühlen können. Man wünscht es auch keinen. Als der Papa dann eintraf, war der Zusammenbruch doppelt so groß. In diesem Momenten konnten wir nicht mehr tun, als nur neben ihm am Bett zu sitzen und ihm zeigen, dass wir bei ihm sind. Wir schoben Nachtwache vor seinem Bett . Es hätte einen wahnsinnig machen können. Das gepiepse der Monitore, oder wenn ein Medikamt alle war. Immer wieder neue Minuten des Schreckens.
Am nächsten Tag haben sich dann auch einige Ärzte zu uns gesellt, um uns den Stand der Dinge zu erklären. Wirklich sehr ermutigend, wenn man ein paar Stunden nach dem Unfall hört : "na ja , was haben sie denn jetzt davon, wenn sie ein Kind haben, wo zwar das Herz noch schlägt aber nichts weiter funktioniert." Die zurück gehaltenen Tränen wurden immer größer.Sicherlich haben sich die Ärzte auch irgendwo gedacht , wie das nur passieren konnte. Bestimmt weil die Eltern das Kind allein gelassen haben, aber so war es nicht. Wir haben daraus gelernt, dass es einfach schneller gehen kann als man denkt. Wie gesagt in Bruchteilen einer Sekunde. Die Tage auf der Intensivstation vergingen. Mit den Tagen wurde uns immer mehr bewußt, was nun auf uns drauf zukommen würde. Ein schwerstbehindertes Kind, was vorher noch vergnügt im Garten rumgesprungen ist. Wir würden unseren alten Steven wohl nie wiederbekommen. Unseren Sonnenschein, aber genauso auch Dickkopf, Liebling aller Menschen.....
Nach 7 Tagen Aufenthalt auf der Intensivstation wurde Steven aus dem künstlichen Koma geholt. Glücklicher Weise war sein Atmung recht schnell Selbstständig und somit konnte der Beatmungsschlauch gezogen werden. All seine Organe waren in einem guten bis sehr gutem Zustand. Sein Zustand war also stabil. Die nächsten Tage wurden die Medikamte immer mehr und mehr abgesetzt. Worüber wir uns sehr freuten, aber sein damaliger körperlicher Zustand nicht. Er verfiel in die schlimmste Form der Tetraspastik und fing an seine ganzen Körpergliedmaßen zu verbiegen und wie ich es nennen würde, zu verkrampfen (medizinisch nicht der richtige Ausdruck). Erst da wurde uns so richtig bewußt das unser Kind wohl bleibende Schäden zurück behalten würde.
Laut der Ärzte sowieso. Da alle EEG´s und so weiter keine Reflexe feststellen konnten die im Gehirn ankommen sollten. Wozu man aber sagen muss, dass wir mit unserem blosen Auge Reaktionen auf Untersuchungen gesehen hatten. Aber gut wir sind ja keine Ärzte . Es wurde alles nur noch schlimmer. Teilweise sah es schon so aus, als wenn er Epileptische Anfälle hätte. Diese Anblicke waren für uns nur sehr schwer zu verkraften. Gerade wenn man vorher ein gesundes Kind hatte. Es sollte aber nicht alles so schlecht weiter gehen. Eine Schwester kam auf die Idee, einfach mal wieder mit dem Füttern anzufangen. Auf Grund noch vorhandener Schluckreflexe. Auch wenn nicht doll, aber zur Überraschung aller Ärzte, sie waren da. Langsam fingen wir mit Babybrei an und es funktionierte. Ein Schritt in die richtige Richtung und auch die nächsten sollten noch folgen. ...
Sein Zustand war nun so stabil, dass er nicht mehr auf der Intensivstation bleiben musste. Alle Ärzte und Schwestern haben sich so für uns ins Zeug gelegt, dass wir im Anschluss gleich in eine Rehamaßnahme überwiesen wurden. Dort angekommen wurde uns bewußt, dass wir wohl auch in der nächsten Zeit noch sehr viel Kraft und Ausdauer brauchen würden. Die hatten wir. Wir haben alles gemacht was uns nur möglich war um Steven zu helfen. Nun wurde es auch wieder hart für Steven. Ihm standen eine Menge Therapien bevor mit viele neuen Menschen und Eindrücken. Man hatte bei Ihm das Gefühl, das man ihm als Eltern schon noch vertraut war, aber er sich an nichts mehr vor dem Unfall erinnern konnte. Alles ausgelöscht und weg. Wir versuchten ihm genauso gute Eltern zu sein wie vorher und haben es auch gut gemeistert.
In der Reha durfte man nun auch Besucher empfangen und dort merkte man es noch mehr. Er hatte keine Erinnerung an die Familie oder Freunde. Bei seiner ersten Therapie wurde uns dann mitgeteilt, dass der Therapeut der Meinung ist, das unser Kind blind und taub sein solle. Ok er regagierte nicht auf alles so schnell, aber verzögert. Keine Frage an diese Aussage glaubten wir nicht und wollten auch das Gegenteil beweisen. Daraufhin haben wir uns mit anderen Komapatienten unterhalten, die uns dann wieder Hoffnung machen konnten. Das Koma hat bei einigen Menschen den Nebeneffekt, dass diese eine Weile nichts mehr Sehen können,
aber es kann wiederkommen und so war es dann bei Steven auch. Es hat zwar gedauert, aber alles kam wieder. Steven hatte nach dem Unfall absolut keine Körperkontrolle mehr. Er konnte seinen Kopf nicht mehr halten, geschweige denn Laufen oder Sprechen. Nichts war mehr da. Wir mussten mit ihm von ganz vorne anfangen.
Quällend dabei sind die immer wiederkehrenden Gedanken. Warum unser Steven. Warum überhaupt bei uns, wo doch alles so perfekt war. Auch im Nachhinein merkt man erst mal wie viele Freunde von uns daran zu knabbern hatten. Alle haben Kinder und alle kannten auch unseren Steven und uns als Familie. Selbst heute wenn man darüber nachdenkt oder spricht kullern immer noch die Tränen. Ich würde dann auch gerne trösten, aber es fällt mir als Mutter immer noch schwer damit klar zu kommen. Ich kann andere nicht trösten weil es mir selber noch zu schlecht damit geht. ... Ich glaube deshalb versuche ich es auch schriftlich zu verarbeiten. Da hört mir keiner zu und ich muss auch nichts dazu erklären. Nur wenn ich es will.
Steven war nun schon fast ein halbes Jahr in der Rehaklinik und seine Fortschritte wurde immer besser und besser. Seine Fortschritte gingen so weit, dass er eine Wiener Wurst oder ein Brötchen allein in der Hand halten konnte. Genauso konnte er es sich in den Mund stecken und abbeißen, auch wenn die koordination nicht so perfekt war, er schaffte es aber. Die erste Zeit verschluckte er sich noch rechjt oft, weil eben der Schluckreflex noch nicht hundert prozentig da war. Es War eben alles eine Frage der Zeit und Geduld. Üben, üben, üben stand auf dem Plan. Er sollte ja schließlich auch wieder selbstständiger werden. Durch die für ihn Qualvolle Vojtatherapie, erlernte er wieder das Krabbeln und konnte sich so auch ohne Mama´s und Papa´s Hilfe fort bewegen. Darauf war er auch aus. Er hat sich wirklich viel Mühe gegeben, um uns zu zeigen, dass er einiges auch wieder alleine konnte. Genau das mussten wir auch lernen. Einfach ihn mal machen lassen auch wenn es nicht perfekt war, oder er beim Krabbeln umviel, oder sich beim Essen von oben bis unten beschmadderte oder, oder, oder. Es war nicht einfach und das ist es heute auch noch nicht. Er möchte so gern so veiles allein machen, aber die Angst das ihn dabei wieder was passiert ist manchmal einfach zu groß. Er hat leider auch nach dem Unfall keine Angst vor der Gefahr in die er sich manchmal begibt. Sicherlich muss er vieles wieder neu lernen aber eben auch bedacht. Nur wie bringt man das einem fast 3 jährigem bei, wo man nicht weiß ob er wirklich alles so versteht wie ein gesundes Kind. Er versteht wirklich viel wenn man mit ihm redet aber anderer Seits kann er einem auch nicht mitteilen wenn er was nicht versteht. Manchmal will er aber auch nicht verstehen (lach) wie jedes andere Kind auch.
Das halbe Jahr in der Klinik war nun um und wir mussten diese verlassen. Alle Therapeuten redeten von Stevie nur noch vom Wunderkind, wo keiner gedacht hätte, dass er noch mal so gut wird. Jeder sagte das es keiner gedacht hätte, weil es so einen Fall auch noch nicht gab. Teilweise war in der Klinik auch recht lustig mit anzusehen, wie sich die Therapeuten um Stevie stritten. Jeder wollte ihn haben. Er war in der zwischenzeit auch wieder zumm Sonnenschein der Nation geworden. Genauso charmant wenn es um die Frauen ging, wie früher. Nur wenn gearbeitet werden sollte, hatte er keine Lust und zeigte dies ganz gut. Aber auch wenn er keine Lust hatte und nicht mitmachte, blieb doch so einiges bei ihm hängen. Es war also keine einzigste Therapie umsonst. Nach der Reha in Brandenburg kam er nach Berlin in einer Tagesklinik, wo die Therapien noch weitergeführt wurden.
solange ihm die Therapie gefällt, macht er ganz gut mit wie man auf diesem Bild sehen kann. Auch so hat er schon eine Menge geschafft. Die einzigsten Sachen die er nun noch schaffen muss sind, sein Gleichgewicht besser in den Griff zu bekommen um dann auch wieder mit dem Laufen lernen anfangen zu können. Seine Motorik noch besser steuern. Da denke ich aber das es noch eine Weile dauern wird, weil er das wohl noch nicht so ganz versteht. Und dann brauch er nur noch intensive Logopädie um das Sprechen wieder zu lernen. Es sind zwar nicht mehr so viele Schritte die er gehen muss, aber dafür sehr Zeitintensive. Genau deshalb hoffen wir auch auf die Delphintherapie. Diese Therapie soll so intensiv sein, dass man dort schneller seine Ziele erreichen kann.
Fortsetung folgt.....
lg Stevens Mama